Das Programm des diesjährigen Herbstkonzerts variiert Formen des Zwiegesprächs.
Am Anfang steht Zoltán Kodálys Duo für Geige und Cello von 1914, ein Klassiker für diese Zweierbesetzung. Zoltán Kodály studierte in Budapest, Berlin und Paris, wo er sich für die Musik von Claude Debussy begeisterte, und bereiste Ungarn zusammen mit Béla Bartók, um die ungarische Volksmusik zu erforschen. Im Duo für Geige und Cello von 1914 zeitigt die Verarbeitung von überlieferten Motiven in Kodálys eigener Tonsprache überraschende Ergebnisse.
Es folgen Enrico Mainardis «Dialoge» für Geige, Cello, Klarinette und Klavier in verschiedenen Kombinationen. Enrico Mainardi war ein italienischer Cellist, Komponist und Dirigent des 20. Jahrhunderts. Seit seiner Teilnahme am Heidelberger Bach-Reger-Fest 1913, wo er als Sechzehnjähriger das Publikum mit seiner Interpretation von Bachs C-Dur-Suite für Violoncello hinriss, war er zeitlebens mit dem deutschen Musikleben (er lehrte in Berlin und Rom) und mit der deutschen Kultur im allgemeinen eng verbunden. Nach eigener Aussage (nachzulesen in Bekenntnisse eines Künstlers, Wiesbaden, Brockhaus, 1977) beeinflusste die «Bekanntschaft mit deutscher Literatur und eine Neigung zur nordischen Landschaft» sein Musikverständnis. Sein reiches kompositorisches Schaffen von den 1950er bis 1970er Jahren bleibt zum Teil noch zu entdecken. Bei «frisch gestrichen» waren 2013 die Elegia e Allegro alla marcia per due violoncelli fraterni und die Sonatina für Cello und Cembalo zu hören, 2014 die Sonatina für Cello und Klavier. Am Herbstkonzert 2022 folgen nun Mainardis «Dialoge» für Geige, Cello, Klarinette und Klavier in verschiedenen Kombinationen, entstanden 1969 und 1971.
Zum beschwingten Abschluss hören wir Ludwig van Beethovens Variationen für Cello und Klavier über ein bekanntes Liebesduett aus Mozarts «Zauberflöte». Pamina glaubt: «Bei Männern, welche Liebe fühlen, fehlt auch ein gutes Herze nicht», und Papageno: «Die süssen Triebe mitzufühlen, ist dann der Weiber erste Pflicht.» – Beide: «Wir wollen uns der Liebe freu’n, wir leben durch die Lieb allein.»
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