Herbstkonzert 2016

Historischer Ausgangspunkt des Programms ist das Trio in C-Dur für Geige, Cello und Klavier von Johannes Brahms, das 1880-82 entstand, kurz nach dem Geigenkonzert und gleichzeitig mit dem zweiten Klavierkonzert, einem Streichquintett und mehreren Orchesterwerken und Liederzyklen. Das Trio wird durch einen thematisch komplexen Kopfsatz eröffnet, wonach der zweite Satz den Zuhörer mit einem einzigen – an ein ungarisches Volkslied erinnernden – Thema verzaubert, das herrlich variiert wird. Es folgt ein schnelles Scherzo mit maximalem Stimmungskontrast und ein augenzwinkerndes Finale.

Die drei im Trio vereinten Instrumente treten in den übrigen Werken in verschiedenen Zweierkombinationen auf, und zwar die ungarische Linie verfolgend. Das Albumblatt, das der Student Béla Bartók 1902 für eine junge Geigerin schrieb, steht Brahms und der deutschen Romantik noch sehr nahe. Dies gilt auch für das Adagio von Zoltán Kodály, in dessen mittlerem Teil der Komponist aber auch impressionistische Stilmittel anwendet und Elemente der instrumentalen Zigeunermusik einbaut, von der Melodieführung über den rhetorischen Gestus der Kadenz bis zu den stellenweise zymbalartigen Klängen im Klavierpart. Im späteren Duo für Geige und Cello hingegen erneuert Kodály, mit das ganze Werk durchdringenden Bezügen zur ungarischen Volksmusik, die europäische Kunstmusik für Streicher radikal.

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