Fabulös (II)

Fabulös. Musik spricht an, lässt träumen, erzählt vom Unbekannten…
«frisch gestrichen!» lädt Sie mit seinem variierten Kammermusikprogramm ein, in diese Märchenwelt einzutauchen.

«Welch ein prachtvolles Werk ist das wieder! Jeder Satz ist mir lieb, wie herrlich sind die Durchführungen, wie blättert sich da immer ein Motiv aus dem anderen», schrieb Clara Schumann nach der Uraufführung von Johannes Brahms’ Klaviertrio C-dur an den Komponisten und Interpreten des Klavierparts. Nach Brahms’ erstem Klaviertrio, in H-dur, das in unserer Konzertreihe im Oktober 2004 gespielt wurde, hören wir nun auch dieses zweite von insgesamt drei Klaviertrios. Nach dem schwärmerischen Jugendwerk (1854, überarbeitet 1889) also ein Werk entstanden auf der Höhe von Brahms’ Schaffenskraft (1880–1882), mit kraftvollen und reich abgewandelten Themen, strahlend und grandios in den umrahmenden Sätzen, ungarisch-melancholisch im herrlichen zweiten Satz, gespenstisch dahinhuschend im Scherzo.
Ganz Brahms’ Interesse für ungarische Volksmusik entsprochen hätte Zoltán Kodálys Duo für Geige und Bratsche, geschrieben 1914. Die Volkslieder, die Kodály zusammen mit Béla Bartók auf seinen ethnomusikologischen Reisen in ungarischen Dörfern hörte und aufschrieb, sind ein wichtiges Ingredient seiner Musik, was im Streichduo am deutlichsten im dritten Satz zu hören ist. Volkstümlich inspirierte Melodik, oft mitreissende Rhythmik und träumerisch-erzählende
Improvisation, streichertechnisch effektvoll umgesetzt, verbinden sich in diesem Stück harmonisch mit Anklängen an die impressionistische Musik Debussys, die Kodály 1907 in Paris kennenlernte.

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