Im Herbstkonzert 2012 kommt Beat Schöneggs im gleichen Jahr entstandene Sonate für Violoncello und Klavier zur Uraufführung. Dieses Werk hat der Komponist eigens für die Konzertreihe von «frisch gestrichen!» geschrieben. Inspiriert vom letzten Herbstkonzert in der Skulpturenhalle mit seiner besonderen Atmosphäre, den Farben und dem Licht des Raumes und dem ausdrucksstarken Spiel des Cellisten Tytus Miecnikowski und der Pianistin Márta Gulyás, komponierte er eine Sonate, deren Charakter sich mit Wörtern umschreiben lässt wie: klassisch, edel, ernst, dunkel, bitter, polternd, unwillig. Die Farben sind schwarz und weiss, weisses Licht vor schwarzem Hintergrund. In dem viersätzigen Werk tauchen die Zuhörer in eine eigentümliche, vielschichtige Klangwelt ein, begehen Tonräume aus Gegenwart und Vergangenheit, wandern durch weite, mythische Landschaften und besuchen, geleitet und beschützt von den Statuen der Skulpturenhalle, das vom kühlen Wasser des Styx umspülte dämmrige Reich der Unterwelt.
Umrahmt wird die Sonate von kleineren Formen, von Robert Schumanns Phantasiestücken, über die vom jungen Klavierduo Gabriel Gysin und Nicolò Muzii interpretierten Tänze von Antonin Dvorák und György Ligeti bis zu den Stücken für Cello und Klavier von Theodor Kirchner.
Beat Schönegg schreibt über seine Sonate für Violoncello und Klavier:
«Die Sonate für Violoncello und Klavier habe ich von November 2011 bis März 2012 komponiert. Zuerst war es eine spontane, fast aus Übermut geborene Idee, eigens für die Konzertreihe von «frisch gestrichen!» ein Werk zu schreiben. Entscheidendes Erlebnis war dann das letzte Herbstkonzert in der Skulpturenhalle Basel. Es hat mich mit seiner speziellen Atmosphäre, den Farben und dem Licht des Raumes und dem Spiel des Cellisten Tytus Miecnikowski und der Pianistin Márta Gulyás beeindruckt. Der Wunsch, für diese beiden Musiker und diesen besonderen Ort ein Werk zu komponieren, wurde zusätzlich durch die ungewöhnlich grosse Aufgeschlossenheit der beiden Interpreten für Neues bestärkt.
Der Charakter des Werkes lässt sich mit Wörtern umschreiben wie: klassisch, edel, ernst, dunkel, bitter, polternd, unwillig. Die Farben sind schwarz und weiss, weisses Licht vor schwarzem Hintergrund.
Der erste Satz (Adagio con espressione) beginnt gedankenschwer, dunkel und grüblerisch, wird allmählich leidenschaftlich im Ton, entwickelt sich schliesslich zu einem pathetischen Höhepunkt, um danach wieder zu den suchenden Klängen des Anfangs herabzusinken.
Der zweite Satz (Allegro) ist schnell, ein Rondo, und bildet einen Gegensatz zum langsamen Eröffnungssatz. Zuerst delikat, leggiero, dann polternd, am Schluss wieder leicht und tänzerisch.
Der dritte Satz (Adagio) führt in dunklere Gebiete. Tiefstes Schwarz. Herbes und Bitteres wird dargereicht. Dann reisen wir durch Landschaften von schattiger Schönheit. Empörung findet ihren Ausdruck. Lassen wir uns von den Lockungen der Chimären verführen?
Der vierte Satz (Andante con moto) besitzt einen leicht heroisch gefärbten, sich verhalten aufschwingenden Optimismus.
Die Abfolge der Sätze ist langsam, schnell, langsam, schnell. Nur der Scherzo-Satz hat als Rondo eine traditionelle Form. Erster und letzter Satz sind zweiteilig und folgen keiner tradierten Grossform.»
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